Am Samstag, den 17.4.2021 wurden im Augustenbühl alle Teiche besichtigt, die für Amphibien geeignet sind. Wir sind sehr dankbar für die fachkundige Führung von Sandra Panienka. Sie kartiert Amphibien und Reptilien im Rahmen der landesweiten Artenkartierung (LAK), die vom Naturkundemuseum Stuttgart koordiniert wird. Die Kartierungen finden in einem landesweiten Projekt der Landesanstalt für Umwelt Baden - Württemberg statt.
An sechs Plätzen im Augustenbühl konnten Besitzer und Pächter ihre Gärten öffnen und Frau Panienka befragen und erzählen, was sie über Jahre in der Landschaft beobachtet haben.
In den letzten Jahren ist ein erschreckender Rückgang von Amphibien zu beobachten. Nur mit gezielten Maßnahmen kann den auf Feuchtigkeit angewiesenen Tieren gerecht werden. Es ist also sehr sinnvoll, Biotope anzulegen. Allerdings sind Fische in den Teichen ungünstig, sie fressen den Laich. Dass man professionellen Rat gut gebrauchen kann, hat unser Spaziergang gezeigt.
Mit Hilfe des BUND Hemsbach und Uwe Somplatzki konnte dem Augustenbühl e.V. durch die wohlwollende Vermittlung des BUND Ortsverbands Dossenheim für das Vereinsgrundstück eine Amphibienwanne zur Verfügung gestellt werden. Am vergangenen Wochenende wurde diese bei schönstem Wetter in die Erde eingelassen.
Uwe Somplatzki stellt die Situation der Amphibien dramatisch dar: „Durch den erschreckenden Rückgang der Amphibienpopulationen in den letzten 30 Jahren und bis 90% Gewässerverluste zur Laichzeit in den letzten 2 Jahren, entstand 2019 die Idee ein in der Schweiz sehr erfolgreiches Projekt zum Artenschutz, mittels wasserdichter Kleinbiotope, hier umzusetzen. Nicht nur die spät laichenden Amphibien wie u.a. die Kreuzkröte (Epidalea calamita, Syn.: Bufo calamita) haben sehr wenig Chancen zur Reproduktion, da entweder gar keine entsprechenden Gewässer mehr vorhanden sind und/oder diese viel zu früh austrocknen.“
Wer Fotos von Amphibien oder Reptilien hat und sich über die Art informieren möchte, kann diese gerne an vorstand@augustenbuehl.de schicken. Wir leiten die Bilder weiter. Alle Funde werden an Sandra Panienka weitergegeben, die die Möglichkeit hat, Nachweise bei der LUBW zu melden. Dafür ist es wichtig, die Fundstelle zu beschreiben und das Datum des Fundes zu ergänzen.
So können wir alle zusammen die Artenvielfalt von Amphibien und Reptilien unterstützen.