Die Mispel ist in Baden-Württemberg selten geworden und laut der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) durch laufende Einwirkungen bedroht und zählt deshalb zu den gefährdeten Pflanzen. Die Vielfalt ihrer Standorte und Lebensräume hat deutlich abgenommen.
Die Stechpalme ist eine Baumart, die dem Klimawandel standhält. Unlängst wurde sie zum Baum des Jahres 2021 gekürt. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist sie eine besonders geschützte Pflanze.
Insgesamt wachsen Mispeln entlang der Bergstraße in Hohlwegen, an Waldrändern und den Neckartalhängen. Sie kommt in unserer Region vergleichsweise häufig vor. Bis Ende des 19. Jahrhunderts waren in Heidelberg sogar fast zwei Prozent der angebauten Obstbäume Mispeln. Die Stadt Heidelberg hat hier für die bundesweit größte Verbreitung der Mispel mit dem Heidelberger Mispel Projekt 2010 Schutzverantwortung übernommen. Eingeführt wurde die alte Kulturpflanze von den Römern, fand hauptsächlich in Klostergärten ihren Platz und wanderte von dort in das Umfeld ländlicher Siedlungen.
Die Mispel gehört zu den Rosengewächsen. Der hohe Gerbsäureanteil der Früchte ermöglicht die Konservierung von Wein und Most. Nach dem ersten Frost steigt ihr Zuckergehalt. Aus der aromatischen Frucht werden Mus, Gelee und Kompott hergestellt. Da die Verarbeitung mühsam ist, ist die Mispel als Obstsorte außer Mode gekommen.
Die heimische Mispel ist widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit. Sie kommt mit Extremsommern gut zurecht.
In den 1920er Jahren war die Stechpalme für Weihnachtsdekoration so gefragt, dass die Wälder geradezu geplündert wurden. Ihr Holz ist hart und zäh. Der uns allen bekannte Zauberstab von Harry Potter ist aus ihrem Holz geschnitzt.
Die Stechpalme wächst im Unterholz unserer heimischen Laubwälder. Sie spendet wichtige Nistplätze für Vögel. Die Blüten sind im Frühjahr Nahrungsquellen für Bienen und Hummeln, die roten Beeren schmecken im Winter den Vögeln. Dies macht sie zu einem wichtigen Baustein der Biodiversität. Für den Mensch ist die Stechpalme allerdings giftig.
Mit ihrem immergrünen Laub macht die Stechpalme in den Wintermonaten, wenn kein Frost ist, weiter Fotosynthese. Aufgrund von zunehmend milderen Wintern wird sie auch im Klimawandel vielerorts eine ihr zusagende Nische finden können.
Mit diesen winterlichen Eindrücken wollen wir das Jahr 2020 beschließen. Nie zuvor hat uns der Augustenbühl so viel Kraft geschenkt wie in diesem pandemiegebeutelten Jahr. Hier kann man die Seele baumeln lassen und sich an der Natur freuen. Hoffentlich bleibt uns dieses Kleinod noch lange erhalten.
In diesem Sinne wünscht der Augustenbühl e.V. allerseits frohe Weihnachten.